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Weiterer Repressionsschlag gegen spanische Anarchist_innen

Am 28. Oktober wurden nach diversen Hausdurchsuchungen von Wohnungen und politischen Zentren neun Menschen festgenommen. Der Vorwurf lautet dabei „Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung mit terroristischen Zielen“, konkret der Vereinigung „GAC-FAI-FRI“, bei der es sich um ein Konstrukt der Polizeibehörden handelt. Bereits im Dezember 2014, sowie im März 2015 hatte es Verhaftungen von spanischen Anarchist_innen gegeben, die die gleichen Vorwürfe zum Anlass hatten.

Hier ein Text der Betroffenen der Operation Pandora 2.0 :

https://linksunten.indymedia.org/en/node/158324

Bei der von den Bullen so genannten Operation Piniata im März 2015 wurden 27 Personen festgenommen, bei der Operation Pandora im Dezember 2014 elf Anarchist_innen.

Nach den Festnahmen jetzt im Oktober sitzt mittlerweile keine Person mehr in Haft. Gleichzeitig scheint es kein Zufall zu sein, dass diese Operation am gleichen Tag stattfand, an dem die U-Haft der chilenischen Anarchist_innen Mónica und Francisco, die diese seit über zwei Jahren in einem spanischen Knast auch aufgrund der Anklage wegen Zugehörigkeit zur GAC absitzen, verlängert.

Wenn ihr den beiden schreiben wollt:

Mónica Caballero Sepúlveda

Francisco Solar Domínguez

C.P Villabona-Asturias Finca Tabladiello s/n 33422 Villabona-Llanera (Asturias) España

Am 4. November folgte bereits die nächste Operation, von den Bullen als Operation Ice  bezeichnet, bei der fünf Personen des Collective Straight Edge festgenommen wurden. Auch sie haben die Anklage der Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung und außerdem wird ihnen vorgeworfen für vier Angriffe auf Banken in Madrid und Barcelona verantwortlich zu sein und Verbindungen zur GAC zu haben. Angeblich wollen die Bullen allerlei Zeug bei ihnen gefunden haben, das sie stolz der Presse präsentieren: https://www.youtube.com/watch?v=lk6iC3EMwzQ.

Außerdem sind zwei Adressen der Gefangenen veröffentlicht, um ihnen schreiben zu können:

Borja Marquerie Echave

Centro Penitenciario Madrid II Carretera Meco, 5 28805 Alcalá de Henares, Madrid, España.

Juan Manuel Bustamante Vergara

Centro Penienciario Madrid IV, Navalcarnero. Ctra. N-V, km. 27.7, 28600 Navalcarnero, Madrid, España.

Der spanische Staat versucht hier offensichtlich sein Konstrukt einer anarchistische Terrororganisation zu etablieren, was ihm nicht nur erlaubt auf einen Anti-Terror-Apparat und somit verschärfte Maßnahmen zurückzugreifen, sondern auch dazu dient, die anarchistische und anti-autoritäre Szene auszuspähen- und natürlich auch zu schwächen.

Dies ist jedoch eine Entwicklung, die nicht nur in Spanien zu beobachten ist. Überall auf der Welt werden von Staatsseite Zugehörigkeiten zu irgendwelchen Organisationen konstruiert, in Deutschland sehr beliebt die Anklage nach §129a/b.

Letztendlich ist jede dieser Operationen ein Angriff auf anarchistische Ideen und den gemeinsamen Kampf für ein freies Leben. Und auch wenn es den Bullen teilweise gelingt einige wegzusperren und Strukturen zu zerstören- diese Wünsche und Ziele kann keine Operation kaputtmachen. Deswegen ist es so wichtig, weiter dafür zu kämpfen, egal ob drinnen oder draußen, damit diese Welt mit ihren Staaten und Bullen irgendwann ins Wanken gerät.

Ein Teil dieses Kämpfens für die Freiheit muss die gegenseitige Solidarität sein! Sie zeigt, dass wir mit unseren Wünschen nicht alleine dastehen und auch, dass wir bereit sind, dem staatlichen Handeln etwas entgegenzusetzen, denn noch sind wir nicht am Ziel.

In diesem Sinne: Bis alle frei sind!

Solidarität mit allen kämpfenden anarchistischen Gefährti_nnen draußen und in den Knäste weltweit!

Und natürlich solidarische und kämpferische Grüße an die Genos_innen in Spanien.